Wer bist du?
Mein Name ist Florian Staudt und ich bin im DFJW für den Bereich der politischen Bildung zuständig.
Frankreich im Herzen, die Europäische Union im Kopf: Seit einem Schulaustausch mit Marseille interessieren mich Europa und die Beziehungen zu Frankreich.
Drei Punkte treiben mich dabei besonders an:
- Die Verständigung zwischen Deutschland und Frankreich durch Austausch und Begegnung zu fördern, um gegenseitiges Verständnis auf- und Missverständnisse abzubauen.
- Das zivilgesellschaftliche Nachdenken über die Zukunft der Europäischen Union zu unterstützen, um an der Fortführung des europäischen Integrationsprozesses mitzuwirken.
- Die Selbstwirksamkeit insbesondere junger Menschen durch Teilhabe und Partizipation an politischen Willensbildungs- und Entscheidungsverfahren zu stärken, um das gesellschaftliche Vertrauen in Politik zu erhöhen.
Welche Rolle spielt politische Bildung im DFJW?
Deutsch-französische Jugendarbeit ist stets auch politische Bildungsarbeit. Denn die Auseinandersetzung mit eigenen und anderen Prägungen, Perspektiven und Verhaltensweisen – also der berühmte Blick über den Tellerrand – ist Ziel der interkulturellen Bildung. Damit gehört politische Bildung so gesehen seit 1963 zu den Kernaufgaben des DFJW.
Angesichts globaler Umbrüche, gesellschaftlicher Transformationen und demokratiepolitisch herausfordernden Zeiten bildet die (explizite) politische Bildungsarbeit seit einigen Jahren einen (expliziten) Arbeitsschwerpunkt des DFJW, der vier Säulen umfasst:
- Die Stärkung des Bereichs der politischen Bildungsarbeit durch die transversale Verankerung im gesamten Förder-, Fach- und Veranstaltungsangebot des DFJW
- Die Sensibilisierung, Aktivierung und Unterstützung der DFJW-Partnernetzwerke
- Die Lokale und regionale Vernetzung, z. B. durch neue grenzüberschreitende Kooperationsnetzwerke und Pilotprojekte auf regionaler und nationaler Ebene
- Die Weiterentwicklung des Themenfeldes durch den Ausbau bilateraler und europäischer Ansätze politischer Bildung
Ein wichtiger Partner bei der Umsetzung dieser Ziele ist die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb. Im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung arbeiten DFJW und bpb gemeinsam daran, die deutsch-französische Zusammenarbeit im Bereich der politischen Bildung neu zu denken und aufzustellen. Dies soll insbesondere erreicht werden durch:
- Die Förderung von Jugendbegegnungen und -projekten zur politischen Bildung und deren Auswertung
- Die Erarbeitung von Konzepten, Organisation und Umsetzung von Projekten und Veranstaltungen
- Die Qualifizierung und Weiterbildung von Partnern und Multiplikator:innen
Ein Baustein ist der deutsch-französische Projektaufruf „Demokratie: Jetzt! Junge Stimmen für die Zukunft“. DFJW und bpb unterstützen damit deutsch-französische und trilaterale Begegnungsprojekte, die Teilhabe, Mitbestimmung und Engagement von und für junge Menschen fördern. Seit dem Programmstart im Jahr 2021 konnten bereits knapp 60 Projekte mit einem Fördervolumen von 680.000 Euro entwickelt und gefördert werden. Dazu zählen beispielsweise deutsch-französische Jugendparlamente, ein Demokratie-Rap-Song, eine mehrtägige Informationsreise zu den europäischen Institutionen, Drehbücher für Kurzfilme über Liebe und Gleichstellung sowie Konferenzen und Begegnungen zu demokratie-, umwelt- und sicherheitspolitischen Themen. Die positive Resonanz und die stetig wachsende Inanspruchnahme der Ausschreibung machen den Bedarf an politischer Bildungsarbeit und ihrer finanziellen Unterstützung im aktuellen Kontext deutlich.
Kannst du uns was zum „YOU:KO 2023“ erzählen?
Der deutsch-französische Jugendkongress „YOU:KO 2023“ ist ein weiteres, konkretes Projektbeispiel der Kooperation mit der bpb. Ganz im Sinne des Mottos „Engagement leben, Zukunft gestalten“, das sich das DFJW anlässlich seines 60. Geburtstags gegeben hat, wird der „YOU:KO 2023“ von jungen Menschen für junge Menschen auf die Beine gestellt.
Vom 28. September bis zum 1. Oktober 2023 treffen sich rund 300 junge Menschen aus Deutschland und Frankreich im Alter von 16 bis 27 Jahren im Bürgerhaus Stollwerck in Köln. Unter dem Titel „GénérAktion: your impact counts!“ werden sie sich mit drei Schwerpunktthemen beschäftigen: „Utopie: Arbeit und Lebensqualität“, „Soziale Gerechtigkeit, Multi-Identität und Vielfalt“ und „Klimakrise und planetare Grenzen“. Zusätzlich gibt es inspirierenden Input. Und die Jugendlichen und jungen Erwachsenen sollen ihre Ideen für die Zukunft formulieren.
Übrigens wird die Anmeldung demnächst freigeschaltet. Aktuelle Informationen gibt es auf der Website und dem Instagramkanal @youko_youthcongress. Interessensbekundungen für eine direkte Einladung zum „YOU:KO 2023“ können unter Angabe des Namens und der E-Mail-Adresse an youko2023@valentum-kommunikation.de geschickt werden.